Zur weiteren Planung des Umbaues der Turnhalle traf sich der Gemeinderat zu einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung im FFW-Haus. Es waren der Architekt Stefan Ulrich, der Ingenieur Thomas
Stahl und Helmut Amm (Planungsbüro für Elektrotechnik) anwesend, die zu dem Projekt neue Planungen vorstellten.
Anhand einer Aufstellung wurden dem Gemeinderat die bisherigen Kostenberechnungen von Juli 2009 (damals noch 920.000 Euro) und vom November 2013 mit insgesamt 1.154.000 Euro vorgestellt. Weiterhin
enthielt die neueste vorgelegte Aufstellung noch zusätzliche aus Sicht der Planer notwendige Maßnahmen und zusätzliche Kosten über die in der Sitzung entschieden werden sollte. Nach Berechnungen der
Planer wären ca. 90.000 Euro allein durch Kostensteigerungen im Baubereich gegenüber dem Jahr 2009 für die Steigerung verantwortlich.
Die Planer erläuterten sehr detailiert die vorgeschlagenen Punkte, für die Nutzung der Halle. Für größere Veranstaltungen wie z.B. Theaterabende mit größerem Publikum sollte eine Lüftungsanlage
eingebaut werden, die für den notwendigen Luftaustausch sorgen soll, da eine Querlüftung durch Fenster vor allem im Winter ein Problem wären. Auch in den Sanitärbereichen wird vorgeschlagen die
anfallende Feuchtigkeit ebenfalls durch Lüfter nach Außen befördert werden.
Für den Einbau der Bühne müsse der komplette Westgiebel eingerissen und neu aufgebaut werden. Hier war die Frage ob durch die Trennung des eingebauten Ringanker die gesamte gesamte Stabilität der
Seitenwände gefährdet. Dies wäre technisch kein Problem so die Planer. Zur Dachkonstruktion, die weiter mit den bisherigen Nagelbindern bestehen bleibt, konnte keine zufriedenstellende Auskunft
gegeben werden. Hier wurde auf die bisher durchgeführten Untersuchungen verwiesen.
Der Gemeinderat traf nach eingehender Diskussion zu den Ausführungen folgende Beschlüsse.
Einbau von Lüftungsanlagen im Sanitärbereich und in der Halle. Hier stimmte der GR einstimmig für die Installation. Die Kosten belaufen sich hier auf ca. 15.000 Euro. Abgelehnt hingegen wurde der
Einbau einer Lüftung für das Bistro. Hier soll der Luftaustausch über die Fenster erfolgen. Für die Lüftungsapparatur, welche auf dem Bühnendach installiert werden soll wird weiterhin ein Dach
angebracht werden, der die Anlage vor der Witterung schützen soll. Eine Planzeichnung soll dem Gemeinderat hierzu noch vorgelegt werden. Hier werden die Kosten auf 15.000 Euro geschätzt.
Zur Medientechnik machte Herr Amm entsprechende Empfehlungen. Im Hallenbereich solle eine Leinwand mit Beamer installiert werden, die für Veranstaltungen genutzt werden kann. Der GR stimmte
mehrheitlich für den Einbau. Die notwendige Verkabelung muss bereits bei der nächsten Planung eingearbeitet werden. Hier ist auch eine entsprechende Beschallungsanlage mit Mikrofonen für die Bühne
mit eingeplant. Diese Kosten hierfür werden mit ca. 30.000 Euro veranschlagt. Keine Zustimmung erhielt der Vorschlag auch im Bistro einen Beamer und Leinwand zu installieren und eine
Beschallungsanlage für den Außenbereich anzubringen.
Die Mehrheit des GR stimmte weiterhin für die Erneuerung des Sportbodens. Dieser könne - so die Planer - wegen der umfangreichen Arbeiten nicht erhalten werden können. Aufgrund des neuen
Heizungskonzeptes mit Fußbodenheizung ist die Öffnung des Bodens ebenso notwendig. In der ursprünglichen Planung wollte man den Boden noch erhalten. Die Heizung sollte über Wärmedeckenstrahler
erfolgen, die bei einer Nutzung relativ schnell die Wärme in die Halle bringt. Nun werde über die Fußbodenheizung das Gebäude dauerhaft beheizt. Die Wirtschaftlichkeit solle hier noch einmal von den
Planern nachgewiesen werden.
Die Tragfähigkeit der Decken im Obergeschoss müsse nach neuesten Statischen Berechnungen noch einmal nachgebessert werden, da diese den Anforderungen an die Nutzung nicht stand halten würden. Auch
hier werden die Positionen noch einmal ansteigen.
Für die Außenanlagen wurden noch einmal 12.000 Euro veranschlagt. Hier würden lt. Planer jedoch noch mehr Kosten anfallen. Es kommt eben drauf an was alles noch außen herum passieren soll. Über eine
entsprechendes Beleuchtungskonzept im Umfeld der Turnhalle müsse man sich noch einmal Gedanken machen.
Strittig war natürlich auch die Nutzbarkeit der Halle für Sportmöglichkeiten seitens des TSV. Druch die verschiedenen Installationen an Technik wären Ballsportarten grundsätzlich nicht mehr
möglich. Für reinen Sportbetrieb würden höhere Sicherheitsstandards verlangt. Deshalb wurde vorgeschlagen sich vom Begriff "Turnhalle" hin zum "Bürgerhaus" zu bewegen.
Keine abschließende Aussage zu möglichen weiteren Kostensteigerungen konnte auf Nachfrage von GR Dorn Planer Herr Ulrich machen. Bei einem Umbau/Sanierung können immer wieder unverhergesehene
Problemstellungen auftreten so Ulrich.
Für das Projekt sind nach Auskunft der Verwaltung bisher ca. 170.000 Euro bereits ausgegeben worden. Leider konnte noch kein zufriedenstellender Baufortschritt erzielt werden. Grob Überschlagen
werden jetzt ca. 1,4 Mio. Euro an Baukosten entstehen. Die weiteren Kostensteigerungen haben unser Fraktionsmitglied Maximilian Goss dazu veranlasst, einen Antrag auf Baustopp zu stellen, damit die
Maßnahme noch einmal grundsätzlich überdacht werden kann. Dazu mehr in der Sitzung vom 18. November 2011.